24

das Eingangsposting lautete :

Hier befindet sich Wohnung 24. Sie ist im 12. Stockwerk und wird zur Zeit von Camilla Sormani, Corvus Diaz und Darius Callham bewohnt.

Darius hatte gar nicht erst auf den Aufzug geachtet. Der Aufzug ging nie, das wusste er. Aber die Treppen waren auch eigentlich kein Problem - immerhin war er ein Dämon.
Oben angekommen hörte er Leute schon aus der Wohnung 24 und war unzufrieden. Sie lachten.
"Hetzt du dann eine Horde böser Enten auf mich?", hörte er.
Er erstarrte, ballte die Hände zu Fäusten und trat in die Wohnung.
"Enten sind böse Höllentiere, also pass auf, was du sagst", erklärte er eisig.
Bloß nicht zu lange ansehen. Der Junge sah gut aus, keine Frage.
"Sonst noch jemand hier?"
Es konnte nicht sein, dass nur zwei Jungen und ein Mädchen in einer Wohnung lebten.

Corvus schluckte als der andere Junge das Zimmer betrat und innerlich musste er feststellen das die Küche nun definitiv nicht mehr sicher für Camilla war.
Er bemerkte erst das er den Jungen anstarrte als sein Kopf sich zu drehen begann und er rasch zu Boden sah während er sich an der Theke festhielt.
Das würde sein tot werden, wie sollte er den denn bitte nicht den ganzen Tag begaffen.
"Momentan leben nur wir hier" sagte er dann und versuchte normal zu wirken.

"Hi", meinte Camilla.
Sie schaute zu Corvus, der überaus angestrengt versuchte den - unfassbar gut aussehenden - nicht anzustarren.
"Ich würde mal behaupten, die Küche wird von nun an voll werden - unabhängig durch wen", behauptete sie grinsend und strahlte Corvus an. Immerhin konnte der Neue schwul oder hetero sein. Sie hoffte, er war hetero.
Dann nickte sie dem Neuen zu.
"Nette Hörner übrigens", stellte sie beiläufig fest.
"Darf man auch erfahren, wie du heißt oder ist das n Geheimnis? Ich bin Camilla, bevor du fragst."

"Darius", erklärte er knapp und runzelte irritiert die Stirn. Er wusste wirklich nicht, worüber die beiden gerade sprachen.
Dann ließ er die Tasche auf den Boden fallen und verschränkte die Arme.
"Keine Sorge", murmelte er, "ich hätte schon nicht gefragt."
Er lächelte beinahe und nickte dem Jungen und Camilla zu.
"Gibt es noch ein Einzelzimmer?", fragte er.
Selbst wenn - und er wiederholte wenn - der gut aussehende Junge neben ihm schwul war und sie beide ab und zu Spaß haben könnten, so hatte er doch lieber sein eigenes Zimmer.

Corvus nickte kurz bevor er sich zusammen riss um sich vorzustellen.
"Ich heiße Corvus" Er blickte kurz hilflos zu Camilla, sah ihr sogar für einige Sekunden in die Augen und hoffte das seine Wangen nicht rot waren, starrte dann auf den Hinterkopf den Jungen, immerhin war das einfacher als ihm in die Augen zu sehen.
"Es gibt noch ein Einzelzimmer ja, außerdem haben sowohl Camilla als auch ich ein Bett frei, du hast also die freie Auswahl"

Darius nickte.
"Klar", murmelte er und mied den Blick zu dem Jungen - das Mädchen schien sympathisch. Sie war vielleicht ein wenig zu nett, es würde ihn nicht wundern, wenn ihn das irgendwann nerven würde.
Er schulterte seine Tasche wieder und lief zielstrebig auf das Einzelzimmer zu. Er hielt viel von seiner Ruhe und hatte nicht vor, sich mit jemandem ein Zimmer zu teilen. Das gehörte nämlich gewiss nicht zu seinen Hobbys oder dergleichen.
In seinem Zimmer schmiss er seine Tasche aufs Bett und schloss zur Sicherheit erst einmal die Tür.

Corvus seufzte als Darius in sein Zimmer lief und legte sich auf die Theke um innerlich zu jammern.
"Camilla das ist ja so unfair" schmollte er und konzentrierte sich auf die überaus langweilige, graue Decke. Da bekam er also den Traum eines Mannes als Mitbewohner und...
Er war einfach eiskalt.
Schmollend drehte er sich zu dem Mädchen.

Camilla lachte und schaute überaus amüsiert zu Corvus.
"Ich würde sagen, er will mir einfach nicht zeigen, dass er mich geil findet, damit ich ihn attraktiver finde. Also, sorry, Corvus. Ich würde sagen, du bist unten durch", log sie ihn strahlend an, obwohl sie sich sehr sehr sicher war, dass Darius Corvus mindestens gut aussehend fand.
"Nun, Corvus. Die Küche wird nicht mehr sicher sein - für dich jedenfalls, mein Freund. Ich werde einige Bienchen und Blümchen dort hin bringen."
Sie lachte herzlich.

Er sah Camilla böse an auch wenn er es nicht ganz ernst meinte und schlug verzweifelt die Hände ins Gesicht.
"Schwul sein ist so unfaaair" jammerte er leise und warf einen Löffel nach dem Mädchen.
"Du bist viel zu jung liebes, du findest noch freunde im Bällebad"
Er grinste leicht damit sie ihn nicht zu ernst nahm.

Camilla schnaubte.
"Geschieht dir recht, alter Mann", gab sie zurück und wich - mehr oder weniger elegant - dem fliegenden Löffel aus.
"Und du bist dafür viel zu alt, deine Freunde sind die alten Omas im Seniorenheim, die vergessen, dass man mit Besteck nicht spielt."
Sie fiel beinahe auf den Boden, als sie nach dem Löffel griff, richtete sich wieder auf dem Sofa ein und warf den Löffel schlussendlich nach Corvus.
"Und jetzt tu den in die Spülmaschine, damit will doch niemand mehr essen, du kleines Ekel."

Er realisierte etwas zu spät das der Löfel zurück flog und bekam ihn voll ins Gesicht als er sich aufrichtete.
"Aua" sagte er schmollend und warf ihn in die spüle.
"Toll, jetzt hab ich morgen bestimmt ein blaues Auge" schmollend stand er auf und seufzte.
"Ich geh duschen" sagte er und watschelte etwas niedergeschlagen in sein Zimmer wo er sich ein Handtuch schnappte und ins Bad ging um sich auszuziehen und leicht enttäuscht seine Kleidung über das Wachbecken zu werfen.

Camilla lachte.
"Es geschieht dir recht, alter Mann."
Sie gähnte und streckte sich auf dem Sofa.
"Was?", rief sie ihm nach.
"Du kannst mich doch jetzt nicht so einfach allein lassen, du Arschgesicht!"
Sie lief sich seufzend auf das Sofa zurück fallen und musste zusehen, wie Corvus sie einfach alleine ließ. Um duschen zu gehen. So warm wie es war, konnte er das doch dann heute Abend noch einmal machte.
Sie schnaubte und stand auf.
"Das merk ich mir, Corvus", rief sie durch die Tür und ging in ihr Zimmer, wo sie sich aufs Bett schmiss.

Darius hörte wie beide - Camilla und Corvus - verschiedene Türen schlossen. Somit könnte er sich sicher aus seinem Zimmer wagen. Denn er musste unbedingt auf die Toilette. Viel zu lange Minuten hatte er auf dem Bett gesessen und gebeten, dass er bald die Möglichkeit haben würde, auf die Toilette gehen zu dürfen.
Langsam stand er von seinem Bett auf und öffnete vorsichtig die Tür. Niemand zu sehen. Gut. Er konnte also wirklich ungestört auf die Toilette gehen.
Leise schlich er sich zur Badezimmertür und öffnete diese, um im nächsten Moment allerdings starr stehen zu bleiben.
Corvus stand im Bad. Und er war ausgesprochen nackt.
"Oh."

Corvus hatte gerade sein letztes stück Kleidung ausgezogen und blickte nun mit großen Augen zu Darius der plötzlich im Bad stand.
"Oh" erwiederte er und merkte wie er knallrot im Gesicht wurde.
"W-würdest du vielleicht rausgehen, ich wollte eigentlich Duschen gehen" stammelte er und sah zu Boden. Gott war das peinlich.
Er wusste ja nicht mal was Darius vorher von ihm dachte aber jetzt war es sicher nichts gutes mehr.

Darius fasste sich schnell wieder. Er war sich sicher, dass man ihm seine - freudige - Überraschung nicht angesehen hatte und nickte.
"Klar", meinte er kühl und nickte Corvus noch einmal zu.
"Meiner ist größer", meinte er schließlich, ein hämisches Grinsen auf seinen Lippen, und verließ das Bad. Die Tür schloss er hinter sich.
Er musste auch nicht mehr auf die Toilette.
Darius hatte sich nicht geirrt. Corvus sah tatsächlich ziemlich gut aus.
Kopfschüttelnd ging er wieder in sein Zimmer und schloss sich dort ein.

Corvus wurde noch röter im Gesicht als er es ohnehin schon war und schloss die Tür ab.
"Das kann ich ja dann beurteilen" sagte er mehr zu sich selber als er sich in die Dusche stellte und das Wasser kalt aufdrehte.
Er würde nicht überleben, nicht mit einem so heißen Kerl in seiner Wohnung.
Nachdem er seine Dusche beendet hatte wickelte er sich ein Handtuch um die hüfte und blieb vor Darius' tür stehen bevor er zögerlich klopfte

Darius hörte das Klopfen und wurde in seiner Tätigkeit unterbrochen. Er hatte sehr interessiert die Decke angestarrt.
Langsam stand er auf, ging zur Tür und schloss sie auf, um sie zu öffnen. Corvus stand ihm gegenüber.
Der Dämon versteckte seine Überraschung so gut es ging - und das war sehr gut - und schaute Corvus außerordentlich gefühlslos und kühl an. Er nickte langsam.
"Was gibt es?", fragte er leise, nachdem Corvus keinen Ton von sich gegeben hatte und erwartete nun - doch ein wenig neugierig - die Antwort.

"H-hast du du vielleicht Lust mit mir in eine Bar zu gehen?" fragte er und sah dabei konzentriert auf den Fußboden.
"A-also nur wenn du magst" hing er dann etwas leiser an und wuschelte durch seine noch nassen haare. "Es gibt hier in der Nähe eine nette Bar und ja ich dachte das wäre ne ganz gute idee um den ganzen leuten hier auf dem weg zu gehen wenn die hier rumrennen wie die ameisen"

Darius hob skeptisch eine Augenbraue.
"Verstehe ich richtig, dass du - nachdem ich dich spontan nackt gesehen habe - mich in eine Bar mitnehmen willst um unsere besondere 'Badezimmer-Beziehung' zu vertiefen?"
Er lachte über seine eigene Aussage und nickte.
"Aber klar. Warum nicht. Dann muss ich nicht so viele Spinner in meiner Gegenwart haben", willigt er ein und schlüpfte in seine offenen Schuhe. Er würde sie nicht zu binden. Das tat er schon lange nicht mehr.
"Bereit oder willst du hier wie eine Statue stehen bleiben?"

Er blinzelte und sah an sich herunter, er war immer noch nur in einem Handtuch bekleidet.
"Ich glaube ich sollte mir, auch wenn du mich bereits nackt gesehen hast, etwas anziehen. Wir wollen ja nicht das ich unter Ker-" er stockte als er sich nicht sicher war ob Darius schon wusste das er schwul war oder nicht und setzte neu an. "Unter Menschen begraben werde"
Er räusperte sich peinlich berührt und lief in sein Zimmer um sich schnell etwas anzuziehen und sich dann zur Haustür zu bewegen.

Darius lachte leise über das Verhalten des anderen, bevor er die Tür seines Zimmers hinter sich schloss und lässig zur Tür ging. Er wartete dort auf Corvus, bis dieser da war.
Mit einem Nicken deutete er an, dass er jetzt losgehen würde und verließ - die Hände in den Taschen - die Wohnung, die er sich stand jetzt mit einer gut aussehenden Tomate und einem zu netten Mädchen teilte. Er würde es überleben. Immerhin hatte er schon schlimmeres überlebt.
Sehr viel schlimmeres sogar. Er nickte und lief die Treppen herunter.

-> Schulgelände